Die Sucharbeit im Schnee ist ein sehr effizientes Mittel um die Motivation von geprüften oder angehenden Rettungshunden zu verbessern. Durch das Graben im Schnee wird das Eindringverhalten, z.B. für die Trümmerarbeit, intensiviert.
Nach einer Kennenlernrunde am ersten Tag ging es im Anschluss gleich mit einem praktischen Teil des Seminares los. Die erste Herausforderung für die Teilnehmer war es, in der Nähe der Bergwacht ein Loch im Schnee auszuheben und für die ersten Suchen der Hunde vorzubereiten. Die Rettungshunde konnten so direkt die ersten Erfahrungen mit Löchern und Personen im Schnee sammeln.
Zu Beginn des zweiten Tages wurden die Eindrücke und ersten Erkenntnisse des Vortags gefestigt, bevor es dann am Mittag zum Herzogenhorn hinauf ging. Dort angekommen, wurde unter der Anleitung des Seminarleiters unter großer Anstrengung ein weiteres Loch für die Suche im Schnee ausgehoben. Die Arbeiten auf engstem Raum mit Schneeschaufel und Schneesäge stellten für alle Teilnehmer eine neue Erfahrung dar.
Am dritten Tag ging es auf den Gipfel des Feldberges, dort lag an einigen Stellen noch über 3 Meter Schnee, was für die Suche sehr gute Bedingung bot.
Auch hier musste erst wieder ein für das Training geeignetes Loch im Schnee gegraben und präpariert werden. An diesem Loch wurde der Schwierigkeitsgrad für die Hunde dann sukzessive erhöht. Nach einer Eingewöhnungsphase am offenen Loch wurde dieses nach und nach verschlossen und die Hunde mussten sich letzten Endes den Weg bis ins Innere freigraben.
Am vorletzten Tag durften die Teilnehmer des Seminar zudem an einer Lawinensuchübung mitwirken, im Zuge der Übung musste eine Hundeführerin der Bergwacht mit ihrem Rettungshund eine unter Schnee verschüttete Person finden. Nach erfolgreichem Fund und aufschlussreichen neuen Erkenntnissen über die Sucharbeit der Lawinenhunde wurde das Seminar fortgesetzt.
Am Nachmittag wurde mit den Seminarteilnehmern ergänzend zur Rettungshundearbeit auch die praktische Suche mit dem LVS Gerät (Lawinen-Verschütteten-Suche) geübt. Der Seminarleiter führte hierbei in die Funktionsweise und praktische Arbeit mit diesem Gerät und den zugehörigen Sonden ein. Abends wurde das sehr praxisorientierte Seminar dann in der Bergwacht Todtnau mit einem Vortrag über die Grundlagen und Entstehung von Lawinen abgerundet. Im Rahmen des sehr informativen Vortrags wurden die einzelnen Lawinenarten und deren Hintergründe sowie einige Statistiken vorgestellt. Im Schwarzwald wurden z. B. seit Beginn der Aufzeichnung 39 Tote durch Lawinen erfasst. Jedes Jahr kommt es zu mindestens einem Lawinenabgang, wobei die letzte Lawine am 14. Dezember 2019 abgegangen ist. Hierbei wurde eine Person verschüttet und konnte lebend gerettet werden.
Dieser Wintermotivationskurs war ein voller Erfolg, alle Teilnehmer hatten jede Menge Spaß beim Graben und Buddeln im Schnee und haben bei diesem Seminar sehr viel dazugelernt. Wir danken Johannes Hepting (Ausbilder für Lawinenhunde der Bergwacht Schwarzwald) für dieses Seminar und dass er die Übungen individuell an jeden Hund angepasst hat, um dessen Motivation im einzeln maximal zu fördern.