Gleich zu Jahresbeginn wurden innerhalb kürzester Zeit viele Ausbildungsveranstaltungen und Dienstbesprechungen aufgrund der Pandemieregelungen auf einem Onlinekanal eingerichtet. So konnten alle Arten der Ausbildung, Besprechung und Abstimmung schon sehr frühzeitig komplett virtuell stattfinden, wodurch nur noch eine minimalste Präsenz im Ortsverband erforderlich war. Es wurden umfangreiche Hygienekonzepte und –regelungen für den Einsatzfall ausgerollt und entsprechend in den dann stattfindenden Dienstbetrieb integriert.
Das die normalen Einsätze des THW keine Rücksicht auf die Pandemielage nahmen, ist anhand der der knapp 30 Einsätze im Laufe des Jahres zu sehen. Ob Eigentumssicherungen, Unterstützung für die Feuerwehren, Vermisste Personen, Unfälle im Bahnbereich, Hochwasseralarme oder die Installation und Betreuung mobiler Hochwasserpegel, es waren vielfältige Einsätze zu bewältigen. Corona spezifische Einsätze waren vorwiegend im Rahmen von Transport- und Logistikaufgaben zu bewerkstelligen. Aber auch für einen logistischen Auslandseinsatz stellte das THW Backnang Einsatzpersonal zur Verfügung und zeigte wieder einmal, wie schlagkräftig man zu jeder Zeit ist.
Trotz der umfangreichen Einschränkungen im Ausbildungs- und Dienstbetrieb konnten sechs neue Einsatzkräfte ausgebildet werden und im Sommer erfolgreich ihr Grundausbildungsprüfung ablegen.
Nicht nur mit neuen Einsatzkräften, sondern auch mit neuem Einsatzmaterial und komplett neuen Einheiten konnte dieses Jahr in Backnang gepunktet werden.
So wurde einer von bundesweit 33 neuen Aufklärungstrupps „Unbemannte Luftfahrtsysteme“ beim Backnanger THW stationiert. Diese Trupps haben die Aufgabe, weitreichende Erkundungen oder Beobachtungen von Schadensgebieten, sowie das Suchen von vermissten oder verschütteten Personen aus der Luft durchzuführen. Hier können Foto-, Video und Infrarotaufnahmen erstellt werden, sowie Einsatzgebiete ausgeleuchtet und dank eines eingebauten Lautsprechers auch Durchsagen auf große Entfernungen geleistet werden. Langfristig stehen noch weitere, verschiedene Luftfahrtsysteme mit unterschiedlichster Sensorik zur Verfügung.
Somit wird das Datenerhebungsprogramm für Einsatzfälle in Backnang immer runder. Denn der Aufklärungstrupp mit seiner Drohnentechnik ergänzt die Überwachungseinheit mit den mobilen Hochwasserpegeln und ergänzt ebenso die Rettungshundegruppe als Unterstützung aus der Luft.
Zusätzlich wurde eine weitere neue Fachgruppe „Notversorgung und Notinstandsetzung“ in Backnang stationiert. Hier liegt das Leistungsspektrum in den speziellen Fähigkeiten und Ausstattung im Bereich des Transports von Gütern und Personen, der Notunterbringung und –versorgung sowie der Unterstützung aller anderen THW Teileinheiten und Blaulichtorganisationen.
Damit aber nicht nur Einheiten auf dem Papier (bzw. in der IT-Infrastruktur) geschaffen werden, konnten bereits umfangreiche Einsatzmaterialpakete in Empfang genommen werden.
So konnten die Einsatzkräfte in Backnang über das Jahr hinweg neben einer mobilen Tankanlage, einer Erweiterung der Pumpenausstattung, weiteren Zelten, usw. auch noch einen neuen VW T6 Mannschaftstransportwagen sowie einen neuen 3.5to Gabelstapler in Empfang nehmen.
Somit blickt man in Backnang, trotz einer erhöhten Einsatzbereitschaft aufgrund der Pandemielage, positiv auf das vergangene und hoffnungsvoll in das kommende Jahr.